Multiple Sklerose
Tamara - Strömen multiple Sklerose

Tamara (46) ist seit ihrer ersten Begegnung mit Jin Shin Jyutsu im Jahr 2007 begeisterte Strömerin und hat bisher drei 5-Tage-Kurse besucht. Seit 2011 trägt sie das Etikett Multiple Sklerose (s. Wikipedia) und seit 2013 sitzt sie im Rollstuhl. Ihre Geschichte ist ein bewundernswertes Beispiel dafür, wie das Strömen auch bei der Begleitung einer Krankheit wertvolle Dienste leisten kann.

Liebe Tamara, wie bist du zum Strömen gekommen?

Über meine Mutter lernte ich eine Frau kennen, die eine Strömgruppe anbot und ich war schnell fasziniert von dieser Kunst, mit der sich jeder so einfach selber helfen kann. Diese Einfachheit fand und finde ich ganz toll und das Strömen hat mich bis heute nicht mehr losgelassen.

Dann kam das Projekt Multiple Sklerose und vieles in deinem Leben hat sich sehr verändert. Das Strömen aber ist geblieben?

Ja! Ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass ich strömen kann und nehme mir auch viel Zeit dafür. Ich denke, wenn ich Jin Shin Jyutsu nicht hätte, ginge es mir sicher körperlich und seelisch längst nicht so gut.

Tatsächlich hast du das Strömen auf  ganz unterschiedliche Weise in dein Leben eingebaut und dir damit ein tolles Unterstützungsprogramm geschaffen! Da ist zum einen deine Strömgruppe, mit der ja auch alles angefangen hat.

Meine Strömgruppe ist mir eine super Unterstützung. Auch wenn die Teilnahme für mich jedes Mal eine Herausforderung ist, ermöglichen es mir die anderen durch ihre Hilfe, weiterhin teilzunehmen. Der Aspekt des „gehalten“ Werdens ist für mich beim Strömen sehr wichtig. Gerade wenn man eine Krankheit hat, tut es gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Nach jedem Strömen in der Gruppe geht es mir daher nicht nur körperlich sondern auch seelisch merklich besser.

Dann betreibst du auch sehr fleißig Selbsthilfe. Mit welchen Strömen hast du für die Multiple Sklerose besonders gute Erfahrungen gemacht?

Ich ströme sehr viel und kann deutlich spüren, wie mir das Anwenden von Jin Shin Jyutsu hilft.

Zum Strömen lege ich mich gerne in meinen Liegesessel. Ich beginne dann oft mit dem Milzstrom, denn nach dem ersten Schritt sind meine Beine meist schon so weich und gelenkig, dass ich danach alles ganz gut erreichen kann.

Der Blasenstrom hilft mir bei verspannten und verkrampften Muskeln, die ich z.B. oft im Nackenbereich habe. Er hilft mir aber auch sehr, wenn zwischendurch mal wieder Ängste auftauchen.

Leider kann ich inzwischen ohne Halt nicht mehr selbstständig stehen, da mein Gleichgewicht nicht mehr gut funktioniert. Wenn ich den Vermittler ströme, merke ich aber, dass ich mich dann deutlich stabiler halten kann – so, als wäre ich mehr in meiner Mitte.

Beim Betreuer habe ich das Gefühl, dass er den Energiefluss in die Beine öffnet.

Das Schloss 13 wird ja thematisch häufig mit dem Etikett Multiple Sklerose verbunden, und ich ströme es häufig und gerne z.B. für die emotionalen Themen, die mit der Erkrankung auftauchen und verarbeitet werden wollen.

Und was ich eine ganz wunderbare Wendung in der Geschichte finde: du strömst inzwischen auch andere Menschen!

Ja. Am Anfang bin ich ganz vorsichtig gewesen, überhaupt übers Strömen zu sprechen, weil man ja doch gerne mal etwas komisch angeschaut wird. Inzwischen traue ich mich aber immer mehr, weil ich einfach denke, dass jeder das Strömen kennen sollte.

Ich habe jetzt schon mal unter meinen Kolleginnen geströmt. Durch meine Wohnsituation habe ich viel Kontakt mit älteren Menschen, und so kommen inzwischen immer mehr meiner Nachbarn, um sich von mir strömen zu lassen. Das Tolle daran ist, dass mir das Strömen von anderen selber sehr hilft, die Wirkung ist enorm. Ich müsste mir theoretisch jeden Tag nach der Arbeit jemanden zum Strömen einladen!

Was erlebst du so bei deinen Sitzungen?

Da gibt es z.B. meinen Nachbarn Erich. Er ist fast 80 und kam ursprünglich zu mir, um sich wegen seines Hustens strömen zu lassen. Sein Husten war gleich nach der ersten Behandlung weg und er kommt seitdem weiterhin gerne zu Sitzungen zu mir.

Neulich verriet er mir, dass er sich sozusagen auch schon lange „strömt“, weil er seine Hände einfach intuitiv auflegt. Er zeigte mir dann, wo er seine Hände hinlegt. Es war der Bereich der 26 und der 13 und zum anderen erzählte er, dass er seine Hände auch ab und zu in die Leistengegend – also auf die 15 – legt. Das war für mich wieder ein toller Beweis, dass es sich beim Jin Shin Jyutsu um intuitiv zugängliches Wissen handelt!

Welche Pläne hast du mit dem Strömen?

Ich würde sehr gerne weitere Jin Shin Jyutsu -Kurse besuchen. Daher bin ich zurzeit auf der Suche nach einem geeigneten Kursort, der mir die notwendige Barrierefreiheit und geeignete Toiletten bietet. Das ist leider gar nicht so einfach zu finden.

Daher bin ich auch überglücklich, durch Online-Angebote weiter am Studium dranbleiben zu können. Im Netz gibt es einfach viel weniger Barrieren. Selbst wenn man sich „nur“ in einem Webinar trifft, ist das Strömen in der Gruppe viel wirkungsvoller als alleine für sich auf der Couch.

Tamara, ganz herzlichen Dank für deine Offenheit und dieses Gespräch!


Ein praktischer Hinweis:

Alle von Tamara genannten Ströme (Milz, Blase, Betreuer, Vermittler) sind Bestandteil des Selbsthilfebuchs 1.

Eine kostenlos herunterladbare Übersicht über die „Sicherheits“-Energieschlösser findest du in der Werkzeugkiste.

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    2 Kommentare für "Interview: Tamara und das Projekt Multiple Sklerose"

    • Sabine

      Liebe Tamara!
      Wie mutig von dir, einen Teil deiner Lebensgeschichte hier preiszugeben!
      Besonders der Aspekt des „Gehaltenwerdens“ hat mich sehr angesprochen.
      Wie wunderbar, dass ihr euch in der Strömgruppe diesen Halt gebt.
      Und ist es nicht wunderbar, dass du schon ein paar Jahre mit dem JSJ vertraut warst, bevor deine Krankheit sich zeigte? Wer weiß, ob du dich sonst auch so intensiv mit dem Strömen hättest beschäftigen können. So warst du schon richtig gut „eingeströmt“.
      Ich wünsche dir sehr, dass du einen passenden Kursort findest. Vielleicht magst du ja dann berichten, wie es dir ergangen ist?
      Herzliche Grüße
      Sabine

      • Tamara Nicklis

        Liebe Sabine,
        wie schön von Dir zu lesen und danke für das nette Feedback. Ich hoffe dass ich noch lange an den Gruppenterminen teilnehmen kann, mit den anderen Teilnehmern habe ich wirklich großes Glück. Ich bin einfach nur sehr dankbar für diese Geschenk, ich weiß natürlich nicht wie es mir ohne das tägliche Strömen gehen würde. Es gibt mir einfach Halt auf mehreren Ebenen. und jetzt da ich durch Anke die Möglichkeit habe an ihren Online Seminaren teilzunehmen, habe ich das Gefühl dass dieser Weg mich immer weiter führen wird. Das festigt den Halt, die innere Harmonie und die Hoffnung auf die Fortsetzung des Weges mit Jin Shin Jyutsu und allen seinen Möglichkeiten.
        Ich hoffe ich kann im September am 5 Tage Seminar mit Wayne Hackett in Ravensburg teilnehmen drück mir mal bitte die Daumen.
        Lieb dass Du mir geschrieben hast und danke für deine Anteilnahme!
        Liebe Grüße
        Tamara

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