Überwinde deine Unsicherheit, wie du deine Hände beim Strömen "richtig" auflegst und lerne vom Klopapier, dass es viele Wege zum Ziel gibt.
Kann es noch abwegiger werden? Wie um Himmels willen kommt Klopapier beim Strömen ins Spiel? Lass es mich kurz erklären.
Der Klopapier-Smalltalk
Manchmal erhält man in einem netten privaten Plausch Informationen, die man in dem Moment unterhaltsam findet, von denen man aber nicht weiß, wofür sie jemals gut sein könnten. So geschehen vor einigen Jahren. Seitdem trage ich diese Information mit mir herum.
Heute ist nun endlich der Tag gekommen, an dem ich sie tatsächlich werde gebrauchen können.
In dem besagten Gespräch ging es um die Verwendung von Toilettenpapier. Die Anforderung scheint in ihrer Komplexität zunächst sehr überschaubar: Wir haben einige Blätter Toilettenpapier und wollen uns nach einem Klogang reinigen.
Doch so einfach ist es nicht. Tatsächlich gibt es sehr unterschiedliche Ansätze, das Papier zu verwenden und es gibt sogar Klassifizierungen dazu.
Im Allgemeinen werden 3 Typen von Klopapierverwendung unterschieden. Da gibt es die Knüller, die Falter und die Wickler. Andere Länder, andere Sitten – so wird in Amerika mehr geknüllt, während man in Deutschland lieber ordentlich faltet. So weit, so skurril. (Mehr Statistiken rund ums Klopapier gibt es z.B. hier)
Was hat das nun mit dem Strömen zu tun?
Da sich verschiedene Techniken parallel halten können, scheinen sie alle auf ihre Weise zum Ziel zu kommen. Die Entscheidung für die eine oder andere Herangehensweise ist offensichtlich nicht von ihrer Effizienz, sondern durch andere Faktoren beeinflusst. Und auch wenn es einem als Falter vielleicht komisch vorkommt, dass andere knüllen, so geht es den Wicklern mit den Faltern nicht anders.
Ich glaube aber nicht, dass man deswegen auf die Idee käme zu sagen, dass eine dieser Methoden „falsch“ ist. Oder aus lauter Unsicherheit darüber, welche Methode denn nun die beste ist, ganz auf die Verwendung von Toilettenpapier verzichtet.
So, jetzt beginnst du vielleicht zu ahnen, worauf ich hinaus will. Eine der häufigsten Fragen, die mir im Jin Shin Jyutsu begegnet, ist nämlich folgende: „Hand auflegen ist ja gut und schön. Aber wie genau muss ich das machen?“ Es gibt da große Unsicherheit, wie das „richtig“ zu bewerkstelligen ist und ob es auch „falsche“ Techniken gibt.
Du kannst ab jetzt deine Schultern wieder ganz entspannt nach unten sinken lassen, denn es gibt gute Nachrichten:
Wir unterscheiden (noch) nicht nach Knüllern und Faltern und vor allem gibt es beim Strömen kein richtig und falsch.
So individuell wie unser Händedruck beim Begrüßen ist, ist auch die Art und Weise, wie wir unsere Hände beim Strömen auflegen. Jeder entwickelt da seine persönlichen Vorlieben und seinen ihm ganz eigenen Ausdruck.
Von Pfannkuchen und Schmetterlingen
Es gibt Menschen, die ihre Hände beim Strömen ganz flächig und satt wie Pfannkuchen auflegen. Viele Kinder strömen übrigens gerne so. Im anderen Extrem gibt es Handakrobaten mit filigraner Fingerspitzentechnik. Manche mögen eine festere Berührung, andere legen ihre Hände schmetterlingsgleich auf.
Die Art des Handauflegens variiert von Mensch zu Mensch, kann aber auch bei einem Menschen noch von Energieschloss zu Energieschloss und von Situation zu Situation anders angenehm sein. So ist vielen bei Müdigkeit ein etwas festerer Griff angenehm, während man bei aufgedrehter Nervosität eher eine leichtere Berührung präferiert. Ein Energieschloss im Gesicht wird man im Zweifel anders strömen als eins am Fuß usw.
Bitte bedenke immer:
Zu Strömen ist keine Technik, sondern eine Kunst!
Es gibt beim Strömen daher keine technischen Vorgaben, die uns einschränken, und auch wenig Möglichkeiten, etwas falsch zu machen, wenn man folgendes beachtet:
Wie strömen denn andere?
Und um wirklich den endgültigen Beweis anzutreten, dass jeder beim Strömen seinen individuellen Griff hat, ohne das eins schlechter als das andere ist, hier noch eine Geschichte aus der Jin Shin Jyutsu-Zentrale in Scottsdale.
Menschen, die sich dort haben strömen lassen, berichten übereinstimmend folgendes:
Mary Burmeister selber war bekannt (und man kann fast sagen berüchtigt) dafür, dass sie häufig einen sehr festen Griff beim Strömen verwendete. So werden vom Strömen der 11 z.B. lustige Geschichten kolportiert, wie Menschen durch das Tragen von Rollkragenpullovern in der Gluthitze Arizonas den oft schmerzhaften Zugriff Marys abmildern wollten. Das war natürlich ein völlig vergeblicher Versuch, da es Mary einfach gelang, gezielt in den Stau am Nacken zu greifen und dies im Erleben der Geströmten ein starker Schmerz war. Es lag nicht an der Ausübung eines extremen Drucks, sondern in der sehr gezielten Anwendung ihrer Hände, die das Zentrum des körperlichen (und seelischen) Schmerzes berührten.
Das komplette Gegenteil hierzu war ihre langjährige Freundin Pat Buchanan, die von Mary das Strömen lernte und dann jahrzehntelang gemeinsam mit ihr in der Zentrale strömte. Menschen, die von ihr geströmt wurden, berichten, dass ihre Hände federleicht über den Körper wanderten und man ihre Berührung kaum bemerkte. Die Wirkung setzte dann dennoch äußerst kraftvoll ein, weswegen Pat manchmal liebevoll auch als „stiller Samurai“ bezeichnet wurde.
Auf Samtpfoten zum Ziel
Nimm dir genügend Zeit, deinen ganz eigenen Strömstil zu entwickeln. Experimentiere mit deinen Händen und Fingern, ströme dich mal mit etwas mehr Druck oder lasse die Hand fast schweben. Lass dich dabei von Bildern inspirieren: Wie würden sich die Samtpfoten einer Katze anfühlen, wie würdest du ein Neugeborenes anfassen, wie würde es sich anfühlen, wenn deine Hand bildlich gesprochen im Körper versinkt? Finde heraus, welche Art des Strömens zu dir passt.
Auch an das Strömen von anderen taste dich einfach heran. Lass dir Rückmeldung geben und bedenke, dass das, was für die eine angenehm ist, dem anderen unangenehm sein kann. Es lohnt da durchaus mal eine Nachfrage. Doch mit ein bisschen Übung und Fingerspitzengefühl wird es dir gelingen, deine anfängliche Unsicherheit zu überwinden!
Im Selbsthilfebuch 2 schreibt Mary Burmeister folgendes:
Techniken an sich sind falsche Sicherheiten. Bewusstsein und Verstehen jedes der Sicherheits-Energieschlösser sind die SCHLÜSSEL zur Sicherheit.
Mary Burmeister
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Heute kein Tipp zum Strömen, sondern noch ein weiterer Tipp aus dem Badezimmerregal:
Wenn man bei einem anderen Menschen die Sicherheits-Energieschlösser im Gesicht strömen möchte, ist das durchaus heikel. Abgesehen davon, dass es viel Vertrauen verlangt, sich von jemand anderem im Gesicht berühren zu lassen, besteht die Gefahr, dass man entweder zu sanft berührt und es dann unangenehm im Gesicht kitzelt. Oder die Berührung kann zu fest werden, was dann ebenfalls nicht zum Wohlbefinden des Geströmten beiträgt.
Als Tipp gilt hier folgendes: Berühre mit ungefähr dem Druck, den du auch verwenden würdest, wenn du eine Creme im Gesicht auftragen würdest. Das scheint für viele gerade die richtige Dosierung zu sein.
P.S. Du weißt noch nicht so ganz genau, wo welches Schloss sitzt? Eine kostenlos herunterladbare Übersicht über die „Sicherheits“-Energieschlösser findest du in der Werkzeugkiste.
Wenn du noch mehr über das Strömen, z.B. mit dem erwähnten Selbsthilfebuch 2, lernen möchtest, findest du hier eine Übersicht, wie das geht.
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2 Kommentare für "Wie lege ich beim Strömen die Hände auf? Oder: Was uns Klopapier übers Strömen lehrt"
Ach, Anke-
was für ein köstlicher Artikel!
Knüller, Falter, Wickler…. :)) Klingt nach Insektenreich: Zitronenfalter, Apfelwickler, Birnenknüller.
Im „JSJ-Reich“ entspräche das wohl dem Neunzehnerfalter, dem Dreierwickler und Einserknüller, oder?
Wie du vielleicht merkst, bin ich heute morgen gut drauf. Ich führe das darauf zurück, dass ich mich wunderbar geströmt habe. Dabei habe ich die für mich neue Technik des Pfannkuchenströmens ausprobiert. Gleichzeitig habe ich mir für jedes SES vier Minuten gegönnt (auch das zum ersten mal). Diese Kombination habe ich als sehr wohltuend empfunden, obwohl oder vielleicht auch weil nicht so viele SES geströmt wurden.
Nebenbei bemerkt: Vier Minuten können ganz schön lang werden!
Dein Gong-Timer ist mir übrigens immer wieder eine große Hilfe.
Danke!
Einen schönen Sonntag!
Sabine
Hallo Sabine,
ich bin glücklich,daß ich diese WEB-Seite entdeckt habe.
Seit ca 15 Jahren bin ich mit mir (72 Jahre) über eine natürliche Heilung beschäftigt.
Meinen Hausarzt halte ich mir, damit die Krankenkasse auch eine Daseinsberechtigung hat.
Mit Handauflegen habe ich schon sehr bald begonnen und so manche „Zipperlein“ bekämpft.
Über das stömen der Körperenergie habe ich mich schon vor vielen Jahren beschäftigt. Da ging es um
die Chinesische Heilung mit Chakren und ähnlichen.
Seit ca. 10 Jahren beschäftige ich mit meinem Körper und wie alles funktioniert. Über die einschlägigen (guten) Internetseiten und TV-Sendungen habe ich immer mehr über mich und meinen Körper erfahren.
In meine 7 Jahrzehnten war ich bis jetzt nie ernsthaft erkrankt und hoffe es bleibt noch ein paar jährchen sooo.