Jin Shin Jyutsu für Tiere - Titelbild

Wer zum Strömfan geworden und gleichzeitig noch Tierfreund ist, stellt sich irgendwann die Frage:

„Kann ich das nicht auch für meinen Hund, die Mieze oder andere Haus- und Hoftiere anwenden?“

Egal ob Goldfisch, Streifenhörnchen oder Hängebauchschwein: Jin Shin Jyutsu ist auch für Tiere da!

Das Strömen von so ziemlich jedem Tier ist möglich, wenn man ein paar Dinge beachtet. Und mit ein bisschen Glück hält das Strömen von Tieren sogar noch Überraschungsgeschenke zum Lernen für den Menschen bereit. Doch von vorne.

Die Pionierin des Jin Shin Jyutsu für Tiere

Adele Leas, die seit 1990 Tiere strömt und meines Wissens nach weltweit die führende Tierström-Expertin ist, sagt folgendes:

Es ist fantastisch, wie offen und empfänglich Tiere, die noch nie auf diese Art berührt wurden, für die Arbeit sind und wie sehr sie dir zu erzählen scheinen, dass sie ihr ganzes Leben darauf gewartet haben, so berührt zu werden.

Adele Leas

Adele hat sich ganz auf die Arbeit mit Tieren und insbesondere das Strömen von Tieren spezialisiert. Im folgenden Video kannst du sehen, wie sie ein Pferd, eine Bulldogge, ein Hängebauchschwein und eine Katze strömt. Dabei erzählt sie von ihren Erfahrungen. Da das Ganze auf englisch ist, habe ich einige ihrer Kernaussagen hier im Text zitiert.

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Einige Grundregeln zum Strömen von Tieren

Das Grundprinzip der Ströme ist für Menschen und Tiere gleich. Daher kann man jederzeit beginnen, Tiere zu strömen. Es gibt jedoch bei den Tieren einige Feinheiten zu beachten, die man in speziellen Tierkursen erlernen kann (und sollte). An dieser Stelle seien nur ein paar Grundlagen erwähnt.

Es sollte selbstverständlich sein, dass man Tiere – genauso wie Menschen – nicht gegen ihren Willen strömt. Tiere geben diesbezüglich unmissverständliche Signale. Oft existiert auch eine darüber hinausgehende nonverbale Kommunikation zwischen Tier und Mensch, die man dafür nutzen kann zu entscheiden, ob und was man strömen sollte.

Dazu gehört auch, die Tiere selber bestimmen zu lassen, wann sie genug haben (s.u.).

Manche Tiere wollen nicht direkt geströmt werden bzw. reagieren sehr sensibel auf Berührung. In dem Fall kann es helfen (und reichen), sich in der Nähe des Tieres bzw. der Tiere aufzuhalten und sich selber zu strömen. Eine Kollegin ging beispielsweise auf Bitten eines Bauern in einen Stall mit erkrankten Ferkeln und strömte sich bei den Tieren sitzend einfach selber.

Wenn man die Tiere gezielt strömen möchte, sollte man sich genauer darüber informieren, wo die „Sicherheits“-Energieschlösser bei den jeweiligen Tieren zu finden sind. Es gibt für verschiedene Tiere unterschiedliche Übersichtskarten (z.B. im Buch von Adele, Hinweis s.u.). Tatsächlich ist die Lage mancher Schlösser bei Tieren ein bisschen anders als man es bei der Übertragung vom Menschen intuitiv erwarten würde.

Dazu ein paar praktische Tipps

Ein bisschen Einstimmung kann nie schaden. Da man zum Tier, das man strömen möchte, oft eine enge emotionale Bindung hat, ist es sinnvoll, sich für einen Moment zu zentrieren und die eigenen Erwartungen und Hoffnungen loszulassen. Hierfür eignet sich beispielsweise gut eine "große Umarmung" mit ein paar bewussten Atemzügen.
Da von der Maus bis hin zu Großtieren kaum etwas ungeströmt bleibt, sollte man sich vorher gut überlegen, in welcher Körperhaltung man das Tier strömt. Da man nie im Voraus sagen kann, wie lange es dauert, sollte man in der Haltung länger ausharren können. Werden die Arme schwer oder schlafen die Hände ein, kann man sie bedenkenlos kurz ausschütteln und dann die Behandlung fortsetzen.
Bei kleineren Tieren liegen die "Sicherheits"-Energieschlösser oft sehr nahe beisammen. Kleine Fische oder Vögel werden häufig sogar einfach geströmt, indem man sie sanft in die Hände nimmt (im Falle des Fisches lässt man ihn zwischen den Händen schwimmen!). So werden mehrere Schlösser gleichzeitig geströmt. Man kann, wenn man möchte, die Aufmerksamkeit auf das "Sicherheits"-Energieschloss lenken, das man gerade bedenken möchte. Die Energie wird in jedem Fall dorthin fließen, wo sie gebraucht wird.
Es wird sehr häufig folgender Eröffnungsgriff für das Strömen von Tieren empfohlen:
Eine Hand auf die Mitte des Brustbeins (in Höhe der 13) und die andere Hand mittig zwischen die Schulterblätter in Höhe der 10 legen.
Manche Tiere mögen diesen Griff nicht. Man kann dann auch die 26 zusammen mit der 15 versuchen.

In diesem Video wird bei einem Pferd noch ein anderer Griff für den Anfang gezeigt:

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Unter strömenden Katzen scheint auch folgender Griff von Mitte 13 mit gegenüber liegender 26 beliebt ;)

Jin Shin Jyutsu für Tiere - SES 13 und 26

Profitipp

Bei vielen Tieren befinden sich lebenswichtige Organe gut geschützt auf der Körperunterseite. Deshalb empfinden sie dort eine Berührung oft als unangenehm, manchmal sogar als Bedrohung. Aus diesem Grund kann man folgende Variante des Hauptzentralstroms probieren:

Man legt dem Tier die linke Hand die ganze Zeit über auf die Mitte des Brustbeins (zwischen beide 13).

Mit der rechten Hand beginnt man vom Schwanzansatz mittig den Rücken bis zur Stirn hochzuströmen. Jeweils auf Höhe der "Sicherheits"-Energieschlösser, die auf Wirbelsäule und Kopf liegen (25, 2, 23, 9 usw. bis zur 20), berührt man nacheinander jeweils die entsprechende Stelle auf der Oberseite des Tieres.

„Wissen“ die Tiere von Jin Shin Jyutsu?

Menschen, die Tiere strömen, sind davon überzeugt!

Manche Tiere halten sich z.B. gerne in der Nähe auf, wenn Menschen sich strömen. Oder Hunde und Katzen legen sich, wenn jemand geströmt wird, gleich mit unter – manches Mal auch auf – die Liege.

Adele Leas beschreibt ihre Erfahrung so:

Tiere haben ein sehr feines Gespür. Wenn du sie strömst, werden sie deine Lehrer. Sie drehen sich so zu dir und in deine Hände, wie sie gerne geströmt werden möchte. Sie gehen – ganz ohne Höflichkeitregeln zu beachten – wenn sie genug haben.

Adele Leas

Ich habe hier mal ein paar Bilder mit einem Augenzwinkern zusammengestellt, bei denen man wirklich ins Grübeln kommt, ob die Tiere sich sogar selber strömen…

Von den Tieren lernen

Adele fasst sehr schön zusammen, womit wir Menschen uns meist am schwersten tun:

Probleme entstehen nicht dadurch, dass es uns an etwas fehlt, sondern dass wir nicht ausreichend loslassen.

Adele Leas

Tiere können uns eine Lehrstunde im Loslassen geben. Daher empfiehlt Adele ganz ausdrücklich, sich Gelegenheiten zu suchen, um mit Tieren in Kontakt zu kommen und von diesen zu lernen. Denn das Strömen ist niemals eine Einbahnstraße.

Wenn du eigene Tiere hast, fange einfach an, sie zu strömen. Oder gehe ins örtliche Tierheim oder andere Einrichtungen, die sich um Tiere kümmern, und beginne, dort Tiere zu strömen. Du wirst sehen, dass du selber immer mehr in Harmonie kommst und ebenso die Tiere, die du strömst.

Adele Leas

Die Tiere spiegeln auf so unverstellte Weise unsere eigene Disharmonie und geben uns damit wichtige Hinweise. Dieses Geschenk, dass sie uns da ganz uneigennützig machen, ist unbezahlbar!

Adele hat dazu auch einen ganz speziellen Tipp, wer sich besonders als tierischer Psychologe eignet:

Wenn du wirklich herausfinden willst, wie harmonisch und zentriert du bist, dann geh zu den Katzen. Sie sind großartige Richter. Wenn dir eine Katze erlaubt, an ihr zu arbeiten, solltest du das als eine echte Ehre ansehen.

Adele Leas

Jin Shin Jyutsu mit Tieren im Gefängnis

Das Lernen von und mit Tieren kennt dabei keine Grenzen.

Adele Leas hat ein Projekt initiiert, das sie „The unconditional Love Program“ nennt. In ihrem Video weiter oben im Artikel erhältst du ab ca. 14:55 min. einen kleinen Einblick.

Unconditional Love - Jin Shin Jyutsu für Tiere

Verlassene bzw. ausgesetzte Hunde werden dabei von Gefängnisinsassen betreut. Die inhaftierten Männer trainieren die Tiere und strömen sie. Ziel ist es, die Tiere so weit zu harmonisieren, dass sie besser vermittelt oder sogar als Therapiehunde eingesetzt werden können. Natürlich strömen sich die Männer im Rahmen des Programms auch selber – erstaunliche Dinge sollen dadurch bei den Tieren UND den Menschen passieren.

Mehr zu diesem Programm – und auch die Möglichkeit, das Projekt durch Spenden zu unterstützen – findest du hier bei Facebook.

Weiterführendes über Jin Shin Jyutsu für Tiere

Mehr Informationen zu Adele Leas und ihrer Arbeit mit Tieren findest du zum einen auf ihrer Homepage und zum anderen bei Facebook.

Adele Leas - Jin Shin Jyutsu für Tiere

Ihr Buch „JIN SHIN JYUTSU For Your Animal Companions“ in englischer Sprache mit teilweiser deutscher und französischer Übersetzung kannst du im Europabüro (im Bereich „Ausländische Literatur“) bestellen.

Ein weiteres Buch, mit dem viele Tierfreunde gerne arbeiten, ist das Buch von Tina Stümpfig-Rüdisser.

Jin Shin Jyutsu für Tiere - Stümpfig

Es ist über Buchhandlungen zu beziehen.

Eine laminierte Schlösserübersicht für Hunde und Pferde findest du im Online-Shop des Europa-Büros unter der Rubrik „Sonstiges (ausländisch)“.

Jin Shin Jyutsu für Tiere - SES

Falls du erstmal wissen willst, wo welches Schloss beim Menschen sitzt: Eine kostenlos herunterladbare Übersicht über die „Sicherheits“-Energieschlösser findest du in der Werkzeugkiste.

In einem Interview mit Isabella Habsburg kannst du über weitere Erfahrungen mit dem Strömen von Tieren lesen.

Vielen Dank für die Zusendungen, die ich zum Thema „Jin Shin Jyutsu für Tiere“ erhalten habe. Sie waren mir alle eine Hilfe beim Erstellen des Artikels. Mein besonderer Dank geht an Helga Grafe, die viel zu den praktischen Tipps beigesteuert hat!

Und was hast du schon beim Strömen von Tieren erlebt? Schreibe gerne zu deinen Erfahrungen mit Jin Shin Jyutsu für Tiere in den Kommentaren.

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    1 Kommentar für "Jin Shin Jyutsu für Tiere"

    • Sabine

      Liebe Anke!
      Zuerst dachte ich, dass ich den Artikel (mangels Haustier) nicht lesen werde, aber du schreibst immer so nett- da konnte ich nicht widerstehen.
      Und siehe da, ich hab sogar eine Tier-Strömgeschichte:
      Neulich flog ein junger Dompfaff gegen unsere Scheibe und fiel Kopfüber in den Steinhaufen darunter. Ich habe ihn rausgeholt und dachte, er wäre tot. War er aber nicht. Ich habe ihn lange zwischen meinen Händen gehalten und konnte spüren, wie seine Kräfte wuchsen. Das war wunderbar!
      (Und da es ja unter uns bleibt… Ich hab mich dabei ertappt, wie ich zu ihm sagte: „Komm, Kleiner! Das wird schon wieder. Oma hat heilende Hände.“ Ein bisschen peinlich. )
      Was auch immer es war, das Ganzkörperströmen oder das gute Zureden, eine Weile saß er noch auf meiner Hand und dann ist er weggeflogen.
      Und ich war glücklich!
      Herzliche Grüße
      Sabine

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