Was du im Zoom-Meeting strömen kannst

Wie kommen wir während eines Zoom-Meetings ins Ungleichgewicht und was können wir dafür strömen? Jin Shin Jyutsu-Vorschläge und ein paar allgemeine Tipps für Videokonferenzen aller Art.

Ich schreibe in diesem Artikel über Zoom-Meetings, weil Zoom das mit Abstand am meisten verbreitete Tool für Online-Treffen ist. Die hier vorgestellten Tipps gelten natürlich für alle Arten von Video-Konferenzen, egal über welches Medium sie abgehalten werden.

Auch möchte ich den grundsätzlichen Sinn von Online-Meetings überhaupt nicht in Frage stellen, sondern viel mehr dabei unterstützen, sie energetisch besser verträglich zu machen.

Videomeetings überall: als Arbeitsbesprechungen, für Konferenzen, in Fortbildungen, als Ersatz für private Treffen.

Energetisch ist das für viele eine große Herausforderung.

Schon bald, nachdem pandemiebedingt die Treffen per Zoom und anderen Online-Konferenz-Tools explosionsartig anwuchsen, tauchte ein neuer Begriff auf: Die Zoom-Müdigkeit bzw. Zoom-Fatigue.

Zoom-Fatigue bezeichnet die Müdigkeit und Erschöpfung von Menschen, die durch die Teilnahme an Videokonferenzen ausgelöst wird.

Videokonferenzen unterscheiden sich in manchen Punkten sehr deutlich von realen Begegnungen. Bisherige Bewältigungsmechanismen greifen nicht mehr oder weniger gut. Neue Lösungen sind gefragt.

Mit dem Jin Shin Jyutsu haben wir ein Instrument an der Hand, uns harmonischer in der virtuellen Welt von Online-Konferenzen zu bewegen.

Wie sagt Mary Burmeister so schön:

Wir brauchen niemals Müdigkeit zu kennen. Energie kann nie ermüden. Unser persönliches Ungleichgewicht ist es, das Müdigkeit erzeugt.

Wie passiert es, dass wir während einer Videokonferenz ins Ungleichgewicht kommen und was können wir bei einem Zoom-Meeting strömen?

Schon vor dem Zoom-Meeting strömen

Herausforderung:

Während eines Online-Treffens öffnen wir unser energetisches Feld. Verstärkt durch zugeschaltete Kameras lassen wir viele - uns womöglich völlig unbekannte Menschen – in unsere Privatsphäre hinein. Das ist mehr und näher, als wir es normalerweise im realen Leben zulassen würden. Diese Ungeschütztheit ist für viele belastend und anstrengend.

Strömvorschlag:

Um im Vorfeld einen guten Schutz aufzubauen, kannst du für ein paar Atemzüge lang die große Umarmung halten. Lege dafür deine Hände in deine Achselhöhlen, an deine SES 26, und atme in Ruhe ein paar Mal aus und wieder ein.

Stelle dir vor, wie der Atem und deine Energie während der Ausatmung vorne an deiner Körpervorderseite hinunterlaufen. Bei der Einatmung fließt Atem und Energie an der Rückseite wieder nach oben.

Lass diese Energie dich ganz einhüllen, wie in einen Kokon. Er schützt dich vor allem, was du nicht zu nah an dich herankommen lassen möchtest. Gleichzeitig ist er durchlässig genug für alles, was du hinausgeben möchtest oder was zu dir darf.

Manchen hilft es, sich diesen Kokon in silbernem oder goldenem Licht vorzustellen, wie eine silberne oder goldene Schutzblase, die dich umhüllt. So geschützt kannst du ins Meeting gehen.

Auch zwischendurch während eines solchen Treffens kannst du dich ganz unauffällig auf deinen Atem fokussieren und den Schutzkokon erneuern.

Überhaupt: der Atem!

Für Eine gleichmäßige Atmung im Zoom-Meeting strömen

Herausforderung:

Die gesamte Kommunikationssituation ist deutlich anstrengender als in einem Life-Treffen.

Es gibt weniger Pausen, die Geschwindigkeit erhöht sich.
Nonverbale Hinweise wie Mimik, Stimmlage oder Körpersprache sind über das Kamerabild viel schwerer zu lesen. Darauf stärker achten zu müssen verbraucht eine Menge Energie. Gleichzeitig versuchen viele, diesen Mangel durch stärkere Mimik auszugleichen – auch anstrengend.
Wer wann sprechen darf und soll erfordert sehr viel Aufmerksamkeit von allen.
Redebeiträge werden sehr sachlich und pointiert vorgebracht und es wird meist deutlich lauter gesprochen als sonst.

Kurzum: Die gesamte Spannung im Körper erhöht sich. Damit verändert sich auch die Atmung – sie rutscht nach oben, wird flacher und angespannter. Das mag unser Körper gar nicht!

Strömvorschlag:

Nimm zwischendurch ein paar bewusste Atemzüge. Halte währenddessen einen deiner Daumen. Oder bilde einen Fingerring, indem du deinen Daumen auf den Nagel deines Ringfingers legst.

Lass deine Schultern so gut nach unten sinken, wie du es in dem Moment kannst. Genieße es, wie der Atem in dich hinein- und auch wieder hinausströmt. Atme alle Gefühle von Hektik und Anspannung aus und atme Entspannung ein.

Die Augen und den Kopf entlasten

Herausforderung:

Wir schauen während eines Zoom-Meetings meist sehr unbewegt für einen langen Zeitraum auf einen bestimmten Bereich. Sind gleichzeitig viele Kamerabilder freigeschaltet, haben wir eine Vielzahl von optischen Eindrücken zu verarbeiten. Das ermüdet unsere Augen und auch unser Hirn. Es entsteht Konzentrationsmüdigkeit.

Strömvorschlag:

Wenn es unauffällig sein soll, halte dir für deine Augen deinen Mittelfinger. Noch besser: Palmiere deine Augen zwischendurch, indem du deine Fingerspitzen aufs SES 20 auf der Stirn und deine Handballen aufs SES 21 unterhalb des Wangenknochens auflegst. Gönne ihnen zwischendurch auf diese Weise immer wieder eine kleine Pause. Gleichzeitig stärkt es deine Konzentration und Merkfähigkeit.

Ein – keinesfalls fauler – Kompromiss wäre es, beim Zuhören eine Hand ans SES 21 zu legen, um Augen und Gedanken zu entlasten. Es gibt zahlreiche Belege, wie dies völlig natürlich wirkend und mit lässiger Eleganz umgesetzt werden kann.

Im Zoom-Meeting strömen: SES 21 unterhalb der Wangenknochen

Für mehr Bewegung im Zoom-Meeting strömen

Herausforderung:

Bei einem „normalen“ Treffen haben wir einen bestimmten Bewegungsfreiraum, selbst wenn wir die ganze Zeit auf ein und demselben Stuhl sitzen. Durch die Begrenzung des Kameraausschnitts wird dieser Freiraum deutlich beschnitten.

Zudem ist jede Bewegung vor der Kamera eine potentielle Ablenkung für andere bzw. man zieht ungewollt die Aufmerksamkeit auf sich – also „erstarren“ viele mehr oder weniger vor dem Bildschirm und bewegen sich deutlich weniger als normal.

Strömvorschlag:

Wir kennen das SES 25 am Sitzbeinhöcker, über das es im Selbsthilfebuch 2 heißt: „Ersetzt Gehen, wenn nötig.“

Als Mary Burmeister dies schrieb, hatte sie vermutlich eher Menschen im Sinn, die körperlich in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Doch würde sie ganz sicher auch ein Zoom-Meeting als eine solche Situation anerkennen!

Zum Glück lässt es sich einfach und unauffällig auf den Händen sitzen, ohne, dass es im Kamerabild zu sehen sein muss. Sobald du also nicht mitschreiben musst oder anderweitig mit den Händen in Einsatz bist, lass sie unter deinen Po wandern.

Der Präsenz vor den Kameras keine Macht geben

Herausforderung:

Zum einen sind je nach Größe des Zoom-Meetings weitaus mehr Menschen in deinem Wohn- oder Arbeitszimmer präsent, als in Wirklichkeit überhaupt hineinpassen würden. Durch die Kamerabilder sind sie dir auch in einer Größe nah, die im realen Leben einen viel zu geringen Abstand bedeuten würden, den du so gar nicht zulassen würdest.

Es ist ein bisschen so, als sperrte man viele Menschen in einen Fahrstuhl. Normalerweise werden die meisten in einer solchen Situation den direkten Blick aufgrund der mangelnden körperlichen Distanz meiden. Doch in der Videokonferenz geschieht das Gegenteil: Alle schauen sich die ganze Zeit mehr oder weniger direkt an. Dies widerspricht unserem natürlichen Schutz- und Distanzbedürfnis.

Es kommt noch hinzu, dass du dich meist selber die ganze Zeit über im Bild siehst. Auch das ist eine völlig ungewohnte und künstliche Situation. Es wäre so, als würde die ganze Zeit jemand mit einem Spiegel vor dir herlaufen, während du die Dinge deines Alltags erledigst.

Diese Form der ständigen Selbstreflexion und Selbstbewertung stresst viele Leute ungewollt. Nicht nur, dass man die Kontrolle haben muss, damit niemand anderes etwas Schlechtes von einem sieht, setzt man sich selber möglicherweise unter ständigen Druck, das perfekte Bild abgeben zu wollen. Wie anstrengend!

Eine Videokonferenz mit vielen Leuten ist wie fernzusehen, und der Fernseher schaut zurück.

Gianpiero Petriglieri, Verhaltensforscher

Strömvorschlag:

Gegen jede Art von Bemühung, perfekt sein zu wollen, hilft uns das Halten des kleinen Fingers. Wir können wieder entspannen und dürfen so sein, wie wir sind – auch wenn das Schauen auf unser Kamerabild vielleicht Dinge für uns enthüllt, die wir vorher an uns noch nicht wahrgenommen haben.

Entscheidend, um sich weder von der Präsenz der anderen noch von den Sorgen über die eigene Kamera-Performance beeinflussen zu lassen, ist das SES 19 an unseren Ellenbogen. Es besagt: „Nichts und niemand hat Macht über mich.“ Also weder Menschen, die über die Kamera in meine Privatsphäre eindringen, noch die Gedanken, die ich mir darüber mache, wie ich auf andere wirken könnte.

Wenn du dafür bei einem Zoom-Meeting strömen möchtest, halte dir einen oder beide Ellenbogen und bleibe selber Herrscher:in über deine Gedanken und deinen Raum.

Allgemeine Tipps

Hier noch ein paar konkrete Möglichkeiten, den Stress in Videokonferenzen zu reduzieren:

Auch wenn die ständige Kamerapräsenz erwünscht ist: Erlaube dir, deine Kamera zwischendurch auszuschalten, wenn es dir zu viel wird. Kündige das ggf. vorher an, vielleicht finden sich auch andere, die das gerne tun möchten. Oder man vereinbart gleich bestimmte Zeitfenster, in denen man sein Bild abschalten darf.
Bleibe nicht ständig in der Galerieansicht, sondern wechsele in die Sprecheransicht, v.a. bei längeren Redebeiträgen.
Wenn nur die sprechende Person im Bild ist und keine weiteren Informationen gezeigt werden, verkleinere das Browserfenster. Schon kleinere Bilder verringern das Gefühl, dass einem andere Menschen ungewollt zu nahe kommen. Noch besser ist es, für eine Weile einfach nur - ganz ohne Bild - zuzuhören.
Lass dich nicht von deiner Neugier treiben. Private Gegenstände im Hintergrund zu entdecken, die Kleidung, Haare… anderer Personen zu beobachten – das alles lenkt ab und schwächt die Konzentrationsfähigkeit. Halte aus diesem Grund auch deinen eigenen Kamerahintergrund möglichst neutral, so machst du es anderen leichter.
Lass deine Augen zwischendurch schweifen, hin- und herspringen zwischen Weite und Ferne, den Blick bewusst für einen Moment „unscharf“ stellen, das Augenklimpern nicht vergessen usw., um das Starren zu unterbrechen.
Stehe zwischendurch auf, dehne dich, bewege dich, wenn auch nur im Kleinen. Wenn es nicht ganz so auffällig sein soll: Mach Bein- oder Fußgymnastik unter dem Tisch. Deine Venen, dein Kreislauf, dein Rücken werden es dir danken…
Und die eigentlich selbstverständlichen Dinge: Sorge für genug Pausen, genügend zu trinken und frische Luftzufuhr.

Zu vielen der Informationen in diesem Artikel gibt es wissenschaftliche Studien, auf die z.B. in diesem englischsprachigen Artikel tiefer eingegangen wird.

Zum Weiterlesen:

Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, wie du bei einem Zoom-Meeting strömen kannst. Weitere "unauffällige" Strömvarianten gibt es z.B. in diesem Artikel:

P.S.

Du weißt noch nicht so ganz genau, wo welches "Sicherheits"-Energieschloss sitzt? Eine kostenlos herunterladbare Übersicht über alle Schlösser findest du bei den Tools.

Wenn du noch mehr über das Strömen lernen möchtest, findest du hier eine Übersicht, wie das geht.

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    11 Kommentare für "Was du im Zoom-Meeting strömen kannst"

    • Helga eckhardt

      Was soll ich sagen, immer wieder gerne genommen , so eine liebevolle Arbeit, liebe Anke!
      Auch wenn ich schon längst in Rente bin, ich gebe die Hilfe gerne weiter!
      Liebe Grüße

      • Anke Oltmann

        Liebe Helga,
        Zoom-Treffen mit Enkel:innen sind ja bei vielen Großeltern inzwischen angesagt, in Altenhilfeeinrichtungen wird auch vermehrt gezoomt – diese Entwicklung macht vor dem Alter nicht halt und ist nicht auf die Arbeitswelt beschränkt :)

    • Hedi Zengerle

      Danke Anke, deine ausgewählten Themen sind immer „am Puls der Zeit“.
      Ich mag deinen großen Rund-um-Blick, das nimmt viel Druck aus aktuellen (Not)Situationen.
      Wie schön, dass du mit uns das auf deine besondere Art und Weise teilst und wir das Geschenk Strömen sooo vielfältig anwenden können.

      • Anke Oltmann

        Liebe Hedi,
        das Schöne am Jin Shin Jyutsu ist seine Zeitlosigkeit. Dies zeigt sich genau daran, dass es sich an JEDE Situation – egal, was das Leben sich noch Verrücktes ausdenken mag – anpassen lässt und immer eine Antwort für uns bereit hält. Das ist es wohl, was wir beide (und viele andere) so sehr daran lieben ;)

    • Brigitte Marquardt

      Liebe Anke,
      Danke für Deine Anregungen und Deine liebevolle achtsame Art.
      Deinen Strömkalender nehme ich gerne zur Hand und freue mich, wenn es wieder Präsenzveranstaltungen gibt, auf eine Reise nach Osnabrück.
      Herzliche Grüße und eine schöne Zeit für Dich.
      Brigitte Marquardt

    • Barbara Schilling

      Liebe Anke,
      du denkst wirklich an all deine Strömenden. Deine Art des Mitgefühls ist so bereichernd. Es tut so gut, wahrgenommen zu werden in dieser ver-rückten Zeit.
      Ein riesengroßes Dankeschön!

    • Claudi

      Liebe Anke,
      Danke für Deine ausführliche Schilderung/Zusammenfassung unseres Lieblingsspielzeuges/Arbeitsgerätes, in dieser verrückten Zeit. Wir arbeiten ja nicht nur damit, sondern es nimmt generell immer mehr Raum ein……Auch ich bin manchmal müde dabei, manchmal nicht und nehme es als notwendiges Übel hin. 25en, Augen entspannen evt , aber es wird weitergemacht.
      Daher kommt Dein Beitrag genau zur rechten Zeit. Danke, dass Du es so toll verbildlichst, ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht.
      Freue mich und werde die Tipps umsetzten, vor allem das Bewusstsein um diese Dinge.
      Herzliche Grüße von Claudi

    • Eva Liebmann

      Liebe Anke, herzlichen Dank für deine wertvollen Tipps.Es ist immer eine Bereicherung.Liebe Grüße Eva

    • Susanne Meerstetter

      Liebe Anke
      Vielen Dank für deine guten Anregungen für aktuelle Themen. Du machst das toll; ist bereichend!
      Liebe Grüsse
      Susanne

    • Helga Pöll

      Liebe Anke, an dieser Stelle möchte ich dir mal ein r i e s en g r o ß e s DANKE sagen! Deine Newsletter und WUNDERbaren Beispiele darin, deine effektiven Erklärungen, dein immer so am Puls der Zeit sein und trotzdem soviel Ruhe und Liebe ausstrahlendes Sein… sind soooo eine große Hilfe für sooo viele Menschen! ich bin voller Dankbarkeit für dein unermüdliches und liebevolles Engagement! So schön, dass es dich gibt! Helga Pöll

    • Claudia Hofgärtner

      Habe den Artikel gestern gelesen und er lässt mich seitdem nicht mehr los. Da ich viele psychische und körperliche Problematiken habe war ich der Meinung meine Aversion gegen Zoom liegt nur an meiner Person. Es ist mir gerade eine große Hilfe zu wissen das ich damit nicht alleine bin. Dieses Zitat bringt es auf den Punkt: Eine Videokonferenz mit vielen Leuten ist wie fernzusehen, und der Fernseher schaut zurück. GIANPIERO PETRIGLIERI, VERHALTENSFORSCHER.
      Eindringen in meine Privatsphäre ist ein absolutes No-Go.
      Ich werde jetzt mit neuen Erkenntnissen darüber nachdenken ob ich das lernen möchte oder Zoom einfach aus meinen Leben raushalte. Auch wenn es mir viele Möglichkeiten verwehrt. VG Claudia Hofgärtner

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